Kemppi Schweissgerät Test

Mein Weg zum Kemppi Schweißgerät: Keine Werbung – ehrliche Erfahrung

Manchmal stößt man auf ein Werkzeug, das einfach funktioniert. Ohne großes Tamtam, ohne dass man vorher zehn Stunden die Bedienungsanleitung durchkauen muss. So war es bei mir mit einem Schweißgerät von Kemppi.

Ich bin seit über 15 Jahren im Metallbau unterwegs, sowohl im klassischen Handwerk als auch bei Industriemontagen. Ich habe gefühlt jedes Gerät in der Hand gehabt – von Baumarktware bis zu hochpreisigem Industriekram. Kemppi war für mich lange nur ein Name, den ich kannte, aber nicht ernsthaft auf dem Zettel hatte. Ich dachte: „Skandinavisch? Klingt schick, aber bringt das was im harten Werkstattalltag?“

Heute weiß ich: Die Geräte sind keine Modeerscheinung. Sie sind durchdacht, robust und verdammt zuverlässig. Und das schreibe ich nicht, weil ich irgendwas verkaufen will. Ich teile hier einfach meine Erfahrungen.

Die besten Kemppi Schweißgeräte

🔹 1. Kemppi Minarc Evo 180 A Inverter Elektroden Schweißgerät (MMA / Elektrode)

Fließtext: Der Kemppi Minarc Evo 180 ist ein tragbares, leistungsstarkes Elektroden-Schweißgerät für den professionellen wie auch mobilen Einsatz. Mit 180 Ampere Leistung bei nur 5,8 kg Gewicht überzeugt es besonders durch seine Mobilität. Es ist ideal für Reparatur-, Wartungs- und Montagearbeiten im Innen- und Außenbereich. Das Gerät verfügt über automatische Hot Start- und Arc Force-Funktionen, was auch Einsteigern einen stabilen Lichtbogen ermöglicht. Die digitale Anzeige und das robuste Gehäuse runden das Set ab.

Vorteile:

  • Kompakt und leicht (nur 5,8 kg)

  • Sehr gute Schweißqualität, auch mit langen Kabeln

  • Integrierte Hot Start, Arc Force und Anti-Stick-Funktion

  • Robustes Gehäuse für den Baustelleneinsatz

  • Für Netzspannungsschwankungen geeignet

Nachteile:

  • Nur für Elektrodenschweißen (kein MIG/MAG oder TIG)

  • Kein Display mit Einstellmenü

  • Begrenzte Leistung bei sehr dicken Materialien


🔹 2. Kemppi Kempact MIG 253A Adaptiv (MIG/MAG, 400 V)

Fließtext: Das Kemppi Kempact 253A ist ein MIG/MAG-Schweißgerät mit adaptiver Steuerung, das speziell für industrielle Anwendungen konzipiert wurde. Die adaptive Regelung erleichtert das Einstellen der Schweißparameter enorm – ideal für Werkstätten mit wechselnden Anforderungen. Die robuste Bauweise und die hohe Einschaltdauer machen dieses Modell besonders attraktiv für den Dauereinsatz in der Fertigung und im Metallbau.

Vorteile:

  • Hohe Leistung bis 250 A (MIG/MAG)

  • Adaptive Steuerung spart Zeit bei der Einrichtung

  • Für industrielle Nutzung mit hoher Einschaltdauer

  • Übersichtliches Bedienfeld mit digitalem Display

  • Robuste Konstruktion mit großen Rollen

Nachteile:

  • Sehr hohes Gewicht – kaum mobil

  • Hoher Preis

  • Nur für 400 V Industrieanschluss geeignet


🔹 3. Kemppi MinarcMig Auto 220 (MIG/MAG mit Automatikfunktion)

Fließtext: Der MinarcMig Auto 220 überzeugt durch eine automatische Parametersteuerung, die auch weniger erfahrenen Schweißern saubere Ergebnisse ermöglicht. Mit 220 Ampere, eingebauter Synergie-Steuerung und kompaktem Design ist dieses Gerät besonders für Baustellen oder Werkstätten mit wechselndem Personal geeignet. Die Bedienung erfolgt über ein intuitives Menü mit Drehregler und Display.

Vorteile:

  • Synergetische Steuerung für automatische Einstellung

  • Mobil durch kompaktes Gehäuse

  • Einfache Bedienung, auch für Anfänger geeignet

  • Hohe Schweißleistung bis 220 A

  • Inklusive Brenner und Kabel

Nachteile:

  • Kein Pulslichtbogenschweißen

  • Kein WIG-Modus

  • Etwas laut im Dauerbetrieb


🔹 4. Kemppi MinarcMIG 220 Auto – Fülldraht Schweißgerät (ohne Gas)

Fließtext: Dieses Modell ist eine Variante des MinarcMig 220, optimiert für das Schweißen mit Fülldraht – also ohne Schutzgas. Das ist ideal für Außeneinsätze, bei denen eine Gasflasche unpraktisch oder störanfällig wäre. Trotz der kompakten Bauweise liefert es eine sehr gute Schweißqualität. Die automatische Steuerung erleichtert zudem den Einstieg.

Vorteile:

  • Kein Gas nötig (Fülldrahtschweißen)

  • Automatische Einstellung der Schweißparameter

  • Robust und für den Außeneinsatz geeignet

  • Ideal für mobile Anwendungen

Nachteile:

  • Eingeschränkte Materialauswahl bei Fülldraht

  • Geringere Nahtoptik im Vergleich zu Schutzgas

  • Teurere Drahtspulen (Fülldraht)


🔹 5. Kemppi Master M 205 Puls (tragbares MIG-Schweißgerät)

Fließtext: Der Master M 205 ist ein High-End MIG/MAG-Schweißgerät mit Pulslichtbogen und multiprozessfähiger Steuerung. Es eignet sich hervorragend für Anwendungen, bei denen saubere und spritzerfreie Schweißnähte erforderlich sind. Trotz der hohen Technologie bleibt es tragbar, was es ideal für anspruchsvolle mobile Einsätze macht. Die Weld Assist-Funktion hilft bei der Auswahl optimaler Parameter.

Vorteile:

  • Pulsfunktion für hochwertige Schweißnähte

  • Multiprozessfähig (MIG/MAG, Fülldraht)

  • Tragbar und kompakt

  • Integrierte Weld Assist-Software

  • Farbdisplay mit einfacher Navigation

Nachteile:

  • Relativ hoher Preis

  • Kein WIG-Modus

  • Bedienung für Anfänger leicht überfordernd


🔹 6. Kemppi Master M 323 (tragbares MIG-Schweißgerät)

Fließtext: Das Master M 323 ist der größere Bruder des M 205 und für anspruchsvollste MIG/MAG-Schweißarbeiten gemacht. Mit 320 A Leistung ist es für Industrie, Werkstatt und Serienfertigung bestens geeignet. Es bietet ebenfalls Pulsfunktion, Weld Assist und ein professionelles Bedienkonzept mit großem Farbdisplay. Trotz der Power bleibt es mobil – ideal für intensive Einsätze.

Vorteile:

  • 320 A Leistung für dicke Materialien

  • Pulslichtbogen für spritzerfreie Nähte

  • Intelligente Steuerung mit Weld Assist

  • Kompakt für die Leistungsklasse

  • Intuitive Benutzeroberfläche

Nachteile:

  • Hoher Anschaffungspreis

  • Relativ schwer im mobilen Einsatz

  • Nur für erfahrene Schweißer ideal


🔹 7. Kemppi MinarcMig Auto 190 (MIG/MAG mit Automatikfunktion)

Fließtext: Der MinarcMig Auto 190 ist der kleine Bruder des 220er-Modells, ideal für leichtere Schweißarbeiten und für den mobilen Einsatz gedacht. Die automatische Steuerung sorgt für schnelle, sichere Ergebnisse, selbst ohne tieferes Know-how. Er eignet sich bestens für Heimwerker, kleinere Werkstätten und mobile Einsätze, bei denen Flexibilität zählt.

Vorteile:

  • Kompakt und leicht

  • Automatische Parametersteuerung

  • Gute Schweißqualität im unteren Leistungsbereich

  • Inklusive Brenner und Massekabel

Nachteile:

  • Begrenzte Leistung (nur 190 A)

  • Kein Puls oder WIG

  • Nur für kleinere Projekte geeignet


Kemppi MinarcMig Evo 200 – Der Einstieg, der keiner war

Mein erster Kontakt war mit dem MinarcMig Evo 200. Ich brauchte damals dringend ein tragbares Gerät für Außeneinsätze. Aufträge auf Baustellen, kleinere Reparaturen, mobile Schweißarbeiten – du kennst das. Keine festen Arbeitsplätze, unklare Stromversorgung, oft improvisierte Bedingungen.

Das Evo 200 war genau das, was ich gesucht hatte. 13 Kilogramm – das schleppt man noch ohne Gabelstapler. Und trotzdem bringt das Ding 200 Ampere. Ich habe damit 5 mm Baustahl geschweißt, mit CO₂ oder Mischgas – beides kein Problem.

Was mir extrem gut gefallen hat: das einfache, aber präzise Einstellen. Synergie bedeutet hier, dass du im Grunde nur Material, Drahtdurchmesser und Gas auswählst – der Rest wird automatisch angepasst. Klar, du kannst nachjustieren. Aber für unterwegs oder für Leute, die nicht ständig mit der Materie arbeiten, ist das Gold wert.

Ein Kollege von mir – eher der Typ „Schweißer nach Gefühl“ – kam auch sofort klar. Keine frickelige Menüführung, keine rätselhaften Fehlercodes. Drehknopf, zack, los geht’s.


Nachteile? Ja, gibt’s. Auch beim Evo 200.

Was mir weniger gefällt? Es fehlt ein echter Drahtvorschubregler. Du kannst zwar Spannung und Synergie feinjustieren, aber wenn du z. B. extrem dünnes Material schweißen willst, fehlt manchmal die ganz exakte Kontrolle. Außerdem: Die Schlauchpakete sind gut, aber nicht herausragend. Wer viel Alu macht, sollte sie austauschen – oder direkt mit einem Push-Pull-System arbeiten.

Und: Lüftergeräusch. Das Gerät lüftet ziemlich kräftig. In der Werkstatt ist das egal, auf der Baustelle kann’s nerven, wenn man direkt daneben arbeitet. Kein Drama – aber erwähnenswert.


In der Werkstatt: Das Kempact RA 323 A und seine Alltagstauglichkeit

Irgendwann kam der Punkt, an dem ich für die Werkstatt etwas Größeres brauchte. Mehr Leistung, stationär, aber bitte mit Verstand gebaut.

Ich bin beim Kempact RA 323 A gelandet. Ein solides, dreiphasiges Gerät mit einem klaren Fokus auf Komfort und Praxis. Der große Bildschirm ist nicht nur Deko – man sieht alles auf einen Blick: Spannung, Strom, Drahtgeschwindigkeit, Gasvorschub. Ich habe damit sowohl Baustahl als auch Edelstahl geschweißt, teilweise im Dünnblechbereich (1,5 mm), teilweise massiver Flachstahl (bis 20 mm).

Was das Kempact RA besonders macht: Es läuft einfach. Auch bei längeren Schweißnähten oder Dauereinsatz bleibt das Gerät kühl. Der Drahtvorschub ist exakt, das Einschalten zuverlässig. Ich hatte in zwei Jahren Nutzung keine einzige Fehlzündung. Keine Blockade im Vorschub. Kein Nachregeln bei längeren Nähten.

Und: Die Aufnahme für die Gasflasche hinten ist clever gelöst. Rollen rein, Kette dran, fertig. Kein Kippen, kein Rumgewuchte. Wer täglich mit Gas arbeitet, weiß, wie wertvoll das ist.


Mein Highlight im Industrieeinsatz: Der X5 FastMig

Ich war an einem Großprojekt beteiligt – Rohrleitungsbau für eine Anlage mit über 800 Schweißnähten. Wandstärken zwischen 6 und 16 mm. Materialien: hauptsächlich P235GH, teilweise auch 1.4571.

Das war der Punkt, an dem ich den X5 FastMig kennengelernt habe. Und ich sage es, wie es ist: Dieses Gerät ist ein Arbeitstier. Der Multiprozess-Inverter (MIG, MAG, MMA, sogar DC TIG mit Lift Arc) hat mich komplett überzeugt.

Die Stromregelung ist unfassbar präzise. Ob Sprühlichtbogen oder Impuls – der Übergang ist weich, die Steuerung reaktionsschnell. Man merkt, dass das System für Dauereinsatz gedacht ist. Ich habe mehrere Stunden am Stück mit 350–400 A gearbeitet – das Gerät blieb stabil, die Nähte sauber.

Ein Zusatzmodul erlaubt sogar eine Kontrolle über WiFi. Ich hab’s nur testweise genutzt – aber größere Betriebe, die mehrere Geräte gleichzeitig managen, werden das lieben. Die Bedienung am Gerät selbst ist übrigens weiterhin klassisch möglich – also kein Zwang zur App-Steuerung.


Kemppi Geräte im Vergleich zu anderen Marken

Ich wurde oft gefragt: „Wie ist Kemppi im Vergleich zu Fronius, Lorch oder EWM?“ Die Antwort ist nicht ganz einfach, aber ich versuch’s mal pragmatisch:

  • Fronius: Sehr technologisch, oft überladen. Hohe Qualität, aber auch empfindlich im Außeneinsatz. Teuer.

  • Lorch: Sehr ausgewogen, gute Menüführung, aber in der Spitzenklasse fehlt oft die Power im Dauerbetrieb.

  • EWM: Extrem leistungsfähig, aber nicht so intuitiv. Die Menüführung ist nicht jedermanns Sache.

  • Kemppi: Der Mittelweg. Nicht die günstigsten, aber in puncto Bedienung, Leistung und Stabilität oft überlegen. Gerade für kleine und mittlere Betriebe sehr empfehlenswert.


Technische Langlebigkeit und Wartung

Ich habe mein Kempact RA jetzt seit fast vier Jahren im Dauereinsatz. Bis auf den Wechsel eines Brennerschlauchpakets hatte ich null Ausfälle. Kein einziges Elektronikproblem. Die Lüfter laufen wie am ersten Tag.

Ich öffne das Gerät alle paar Monate, blas den Staub raus, überprüfe die Kontakte und schaue mir die Rollen im Drahtvorschub an. Mehr mache ich nicht. Und es reicht völlig. Das spricht für eine robuste Elektronik und ein gutes Kühlkonzept.


Was kostet ein gutes Kemppi Gerät? Und lohnt sich die Investition?

Klar, ein Evo 200 bekommst du nicht für 300 Euro. Aber wer professionell arbeitet, weiß: Billiggeräte zahlen sich nicht aus. Reparaturen, Ausfallzeiten, schlechte Nahtqualität – das kostet unterm Strich mehr als ein solides Gerät.

Ein Evo liegt je nach Ausstattung um die 1.000 – 1.300 Euro. Das Kempact RA geht ab etwa 2.500 Euro los. Für ein voll ausgestattetes X5 FastMig-System kannst du locker 5.000 bis 9.000 Euro einplanen.

Ist das teuer? Vielleicht. Aber wer jeden Tag damit arbeitet, spart Zeit, Nerven und langfristig auch Geld.


Fazit: Warum ich Kemppi vertraue

Ich habe in meinem Berufsleben genug Geräte gesehen, die beim ersten ernsthaften Einsatz versagen. Zu heiß. Zu kompliziert. Zu empfindlich.

Kemppi hat mich nie hängen lassen. Und genau darum arbeite ich seit Jahren damit. Nicht, weil sie die schönste Farbe haben. Nicht, weil sie „trendy“ sind. Sondern weil sie funktionieren – Tag für Tag. Ohne Mätzchen. Und genau das brauche ich.

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