Erste Erfahrungen mit einem ESAB Schweißgerät
Ein ESAB Schweißgerät war für mich keine spontane Anschaffung. Ich habe lange gezögert, mich durch Rezensionen gelesen, mit Kollegen gesprochen und am Ende entschieden, selbst Hand anzulegen. Schweißen ist keine Spielerei. Es geht um Sicherheit, Haltbarkeit und Genauigkeit. Deshalb war ich skeptisch. Als es dann aber ankam, stand ich mit dem Paket in der Werkstatt wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum.
Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich das Paket geöffnet habe. Alles war sauber verpackt. Kein unnötiges Plastik, aber auch nichts, das lose herumlag. Schon der Geruch erinnerte mich an Werkhallen aus meiner Lehrzeit. Ein bisschen Technikromantik schwang da mit.
Die besten ESAB Schweißgeräte
🥇 ESAB REBEL EMP 205ic AC/DC
Preis: ca. 3.920 EUR
Der EMP 205ic AC/DC ist so etwas wie das Schweizer Taschenmesser unter den Schweißgeräten. Egal ob MIG, WIG (mit AC und DC!) oder Elektroden-Schweißen – das Ding kann’s einfach. Besonders spannend ist die Möglichkeit, auch Aluminium mit Wechselstrom zu schweißen. Die Bedienung ist trotz der vielen Features erstaunlich simpel – das Farbdisplay ist übersichtlich und logisch aufgebaut.
Was gut ist:
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Macht wirklich alles mit: MIG, WIG AC/DC, MMA
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Aluminium schweißen? Kein Problem
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Intelligente MIG-Steuerung passt sich deinem Stil an
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Profi-Feeling durch das hochwertige Display
Was man wissen sollte:
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Der Preis ist happig – lohnt sich aber, wenn du die Features auch wirklich nutzt
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Nicht gerade ein Leichtgewicht
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Für absolute Anfänger vielleicht ein bisschen viel auf einmal
🥈 ESAB Rogue ES 200i Pro
Preis: ca. 549 EUR
Ein solides Elektroden-Schweißgerät, das genau das macht, was es soll – zuverlässig zünden und einen sauberen Lichtbogen liefern. Mit seinen 200 Ampere bringt er auch genug Power für anspruchsvollere Jobs. Er kann sogar WIG-Schweißen (mit Lift-Start), wenn du willst. Perfekt für Werkstatt, Garage oder den Außeneinsatz.
Stärken:
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Robustes Gehäuse – ideal für unterwegs
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WIG-Schweißen geht auch, wenn man’s braucht
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Gute Leistung für den Preis
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Kompakt und leicht zu transportieren
Schwächen:
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Keine AC-Funktion, Aluminium ist also raus
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Kein High-End-Display oder Schnickschnack
🥉 ESAB REBEL EMP215ic CE
Preis: ca. 2.250 EUR
Der kleine Bruder vom 205ic – ohne AC, aber trotzdem ein echtes Multitalent. MIG, WIG (Lift-Start) und MMA gehen locker von der Hand. Die smart-MIG-Funktion merkt sich deinen Stil und passt den Schweißprozess an. Für viele Anwendungen völlig ausreichend, besonders wenn Aluminium keine Rolle spielt.
Pluspunkte:
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Flexibel einsetzbar, trotzdem kompakt
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Gutes Handling, auch für weniger Geübte
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Smart-MIG liefert konstant schöne Ergebnisse
Minuspunkte:
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Kein AC – Aluminium fällt weg
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WIG nur mit Lift-Start, kein HF
ESAB Rogue ES 150i CE (Modell 0700500076)
Preis: ca. 390 EUR
Wenn du einfach nur ein solides MMA-Schweißgerät brauchst, ohne viel Schnickschnack, ist der 150i CE genau richtig. Preislich fair, angenehm leicht und ideal für kleinere Arbeiten oder die Werkstatt daheim.
Vorteile:
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Einfach, robust, zuverlässig
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Perfekt für Einsteiger
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Leicht zu transportieren
Nachteile:
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Kein MIG oder WIG
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Begrenzte Leistung – für dicke Nähte nicht gedacht
ESAB Rogue EMP 210 Pro
Preis: ca. 1.490 EUR
Hier bekommst du ein gutes Mittelklasse-Schweißgerät mit Fokus auf MIG/MAG. Auch MMA und WIG (mit Lift-Zündung) sind möglich. Verarbeitung top, Leistung solide – alles, was du für den professionellen Alltag brauchst, ohne in die 4000-Euro-Liga zu gehen.
Was überzeugt:
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Vielseitig einsetzbar
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Saubere Verarbeitung, gutes Bedienkonzept
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Für ambitionierte Heimwerker und Profis
Was fehlt:
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Kein AC – Aluminium also wieder außen vor
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Kein HF-Zündung beim WIG-Schweißen
ESAB Rogue ES 180i Pro
Preis: ca. 524 EUR
Die 180i Pro ist im Grunde eine kleinere Variante des 200i Pro – mit leicht reduzierter Leistung, aber gleichem Fokus auf Qualität und Handhabung. Ob auf der Baustelle oder in der Werkstatt: Das Teil macht, was es soll.
Was gut läuft:
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Super Preis-Leistungs-Verhältnis
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Ordentliche Power für die Größe
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WIG-Schweißen möglich (Lift-Start)
Was weniger cool ist:
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Kein Display
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Nur Grundfunktionen
ESAB Sentinel A60 Schweißhelm
Preis: ca. 349 EUR
Nicht direkt ein Schweißgerät, aber ein absolutes Highlight in Sachen Schutz und Komfort. Der Sentinel A60 sieht nicht nur aus wie aus einem Sci-Fi-Film, sondern bietet auch ein extrem großes Sichtfeld und schnelle Verdunkelung – gerade beim WIG-Schweißen ein echter Vorteil.
Was begeistert:
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Riesiges Sichtfeld
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Bequemer Sitz, hochwertiges Material
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Touch-Bedienung wie beim Smartphone
Was du bedenken solltest:
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Etwas teurer als Standard-Helme
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Leicht schwerer als einfache Modelle
ESAB Rogue ES 180i (Gelb)
Preis: ca. 459,90 EUR
Technisch sehr ähnlich zur 180i Pro, aber in der gelben Variante meist etwas günstiger – eine gute Wahl, wenn du Wert auf solide Leistung legst, aber keine Zusatzfunktionen brauchst.
Was passt:
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Preislich fair
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Kompakt, zuverlässig
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Ideal für gelegentliche Einsätze
Was fehlt:
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Kein AC, kein HF
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Minimalistische Ausstattung
Die Wahl des richtigen Modells
Warum überhaupt ESAB?
Ich arbeite seit Jahren in der Metallbearbeitung, privat wie beruflich. Was ich brauche, ist ein Gerät, das mitdenkt. Das nicht bei jedem zweiten Einsatz überhitzt oder ruckelt. ESAB war mir als Marke bekannt, aber nicht vertraut. Bekannte, die in der Industrie arbeiten, hatten mir davon erzählt. Robust, langlebig, präzise.
Ein Freund aus der Landwirtschaft nutzt ebenfalls eines. Er schweißt regelmäßig an Maschinen, Gestellen und sogar Wasserleitungen. Kein Firlefanz, einfach Technik, die funktioniert. Das hat mich überzeugt, genauer hinzusehen.
Welche Funktionen waren mir wichtig?
Mir ging es um MIG/MAG, WIG und Elektroden. Ich will flexibel bleiben. Besonders der einfache Wechsel zwischen den Verfahren hat mich interessiert. Die Steuerung sollte nicht kryptisch sein. Ich habe keine Lust, stundenlang Handbücher zu wälzen, nur um die Drahtgeschwindigkeit einzustellen.
Eine digitale Anzeige war mir wichtig. Nicht aus Spielerei, sondern weil ich präzise arbeiten will. Ich brauche Werte, auf die ich mich verlassen kann. Gerade beim WIG-Schweißen zählt jedes Zehntel.
Aufbau und Inbetriebnahme
Der erste Eindruck: solide. Kein Spiel, nichts wackelt. Kabel, Zubehör, alles da. Der Aufbau war erstaunlich einfach. Zwei Handgriffe, ein paar Anschlüsse und das Gerät war bereit. Was mir direkt aufgefallen ist: Die Menühräder haben einen klaren Druckpunkt. Nichts läuft labberig oder ungenau.
Ich habe die Anleitung ehrlich gesagt nur überflogen. Das spricht für die Logik des Aufbaus. Keine unnötigen Fachbegriffe, keine Verwirrung. Die Verkabelung ist farblich gekennzeichnet, und die Gasflasche war in wenigen Minuten sicher befestigt.
Erste Schweißnähte und was auffällt
Ich hab mit einer einfachen Naht auf Baustahl angefangen. Flachmaterial, 4 mm dick. Schutzgas, MIG-Verfahren. Und ich muss sagen: sauber. Der Drahtvorschub lief ruhig, der Lichtbogen stabil. Kein Spritzen, kein Zittern. Die Schlacke lässt sich gut entfernen. Das macht Laune.
Was mich überrascht hat: Der Lichtbogen reagiert feinfühlig auf Änderungen. Ich habe bewusst mit der Stromstärke gespielt. Das Gerät reagiert direkt, ohne Verzögerung. Gerade bei dünnem Material ist das Gold wert.
Handhabung und Bedienkomfort
Intuitive Steuerung
Die Benutzeroberfläche ist klar aufgebaut. Keine verwirrenden Symbole, keine Kombinationen aus Tasten, die man sich merken muss. Es gibt einen Modus für Einsteiger, der die wichtigsten Parameter voreinstellt. Das hilft, besonders wenn man nicht täglich schweißt.
Ich habe auch mal meinen Schwiegervater ran gelassen. Der hat seit zwanzig Jahren keinen Brenner mehr in der Hand gehabt. Nach fünf Minuten wusste er, wie es geht. Das sagt einiges.
Mobilität
Trotz der Leistung ist das Gerät mobil. Ich musste es zwei Stockwerke hochtragen, kein Problem. Die Rollen sind stabil, und die Kabel lang genug. Ich hatte nie das Gefühl, eingeschränkt zu sein.
Ich habe es inzwischen sogar auf einer kleinen Baustelle eingesetzt. Generatorbetrieb? Kein Thema. Keine Aussetzer, kein Ruckeln. Das war nicht selbstverständlich.
Was mir besonders gefällt
Ein kleines, aber feines Detail ist die Nachbrennfunktion. Der Draht zieht sich nach dem Zünden sauber zurück. Das reduziert Kleckse am Werkstück. Auch das automatische Gasnachströmen läuft exakt. Keine unnötige Verschwendung.
Die Lüftersteuerung arbeitet intelligent. Sie läuft nicht durchgehend, sondern nur, wenn es wirklich nötig ist. Das spart Energie und nervt nicht mit Dauergeräuschen. Ein Detail, aber eines, das ich sehr schätze.
Wo liegen die Grenzen?
Natürlich hat auch dieses Gerät Schwächen. Wer Edelstahl dick verschweißen will, braucht ordentlich Power. Die 230V-Version kommt da irgendwann an ihre Grenze. Für meinen Alltag reicht es, aber für große Industrieprojekte muss man tiefer in die Tasche greifen.
Auch bei sehr feinen Arbeiten im WIG-Bereich stößt man an die Limits der Steuerung. Sie ist gut, aber nicht hochpräzise auf dem Niveau einer Maschine für den Laborbereich.
Langlebigkeit aus Erfahrung
Ein Kollege nutzt ein älteres Modell seit sieben Jahren. Ohne nennenswerte Ausfälle. Das hat mich überzeugt. Bei mir läuft das Gerät jetzt seit 14 Monaten. Ich hatte nicht einen Defekt. Keine kalte Lötstelle, kein Kabelbruch, nichts.
Ich achte aber auch auf Pflege. Nach jedem Einsatz wird das Gerät von Metallstaub befreit. Der Drahtvorschub regelmäßig geölt. Kleine Dinge, die Großes bewirken. Ich bin überzeugt, dass das mitentscheidend ist.
Vergleich zu anderen Geräten
Ich hatte vorher ein Gerät eines No-Name-Herstellers. Ein Albtraum. Allein das Zünden war Glückssache. Der Drahtvorschub stotterte. Die Nähte sahen aus wie Wellen auf dem Wasser. Mit dem neuen Gerät sieht das völlig anders aus.
Ich habe auch mit Geräten von Marken wie Güde oder Einhell gearbeitet. Für Hobbyzwecke okay, aber man merkt einfach: das ist eine andere Liga. Nicht nur bei der Schweißqualität, sondern auch beim Gefühl, das man beim Arbeiten hat.
Was sagen andere?
Ich bin nicht allein mit meiner Erfahrung. In Foren liest man oft von ähnlichen Eindrücken. Besonders Handwerker aus dem KFZ-Bereich loben die Zuverlässigkeit. Und genau da sehe ich die Stärke: Wer jeden Tag damit arbeitet, braucht etwas, das funktioniert, ohne dass man darüber nachdenken muss.
Auch bei Youtube gibt es einige Erfahrungsberichte. Was mich gefreut hat: Die positiven Stimmen sind oft sehr konkret. Es geht um Details, nicht um Werbefloskeln. Das deckt sich mit meinem Eindruck.
Ersatzteile und Wartung
Ich hatte Sorge, dass es schwierig wird, Ersatzteile zu bekommen. War aber unbegründet. Verbrauchsteile wie Düsen oder Drahtrollen bekommt man überall. Auch Verschleißteile sind zügig lieferbar. Der Kundenservice antwortet schnell und direkt. Kein Callcenter-Chaos.
Der Wechsel von Düsen oder Kontakthülsen ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Alles ist zugänglich. Keine fummelige Konstruktion, keine Schrauben, die man kaum erreicht.
Stromverbrauch und Effizienz
Ich hab mal spaßeshalber mit einem Energiekostenmesser getestet, wie viel das Gerät verbraucht. Und war überrascht: deutlich weniger als mein alter Schweißtrafo. Trotz höherer Leistung. Das liegt wohl am Inverter-Prinzip.
Beim Dauerbetrieb merkt man das auch an der Stromrechnung. Ich führe für die Werkstatt eine Übersicht der Stromverbräuche. Das neue Gerät fällt da deutlich positiver auf.
Anwendung in der Praxis
Ich nutze das Gerät für alles Mögliche: Gartentore, Halterungen, Reparaturen am Auto. Auch ein Balkongeländer hab ich geschweißt. Die Schweißnähte halten. Und das ist am Ende das, was zählt.
Besonders stolz bin ich auf eine selbst gebaute Feuertonne. Aus altem 8-mm-Blech. Hat richtig Spaß gemacht, damit zu arbeiten. Kein einziges Mal hat das Gerät gestottert oder gezickt.
Tipps aus dem Alltag
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Immer vor dem Schweißen die Masseprüfung machen. Wenn die nicht sitzt, wird’s unschön.
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Nicht mit zu hoher Spannung starten. Erst rantasten.
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Gute Handschuhe machen den Unterschied. Man merkt jeden Funken weniger.
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Nach dem Schweißen reinigen. Auch wenn es lästig ist.
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Regelmäßig die Drahtführung überprüfen. Ein Tropfen Öl wirkt Wunder.
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Beim Wechsel der Schweißverfahren: Einstellungen vorher notieren. Spart Zeit.
Was ich mir noch wünschen würde
Ein größeres Display. Nicht weil das aktuelle schlecht ist, aber manchmal stehe ich schief davor, da wäre mehr Kontrast hilfreich. Und eine App-Anbindung wäre spannend. Einfach, um Einstellungen zu speichern.
Ein optionaler Tragegriff wäre auch praktisch. Manchmal ist die Griffposition nicht optimal, wenn man das Gerät öfter bewegt.
Fazit aus 14 Monaten Nutzung
Das Gerät hat meine Erwartungen erfüllt. Vielleicht sogar übertroffen. Ich würde es wieder kaufen. Nicht, weil es perfekt ist, sondern weil es verlässlich arbeitet. Und das ohne ständig justieren zu müssen.
Wenn mich jemand fragt, ob ich es empfehlen würde? Ja. Ohne zögern. Es ist kein Spielzeug, sondern Werkzeug. Und genau das will ich.
Wer sollte sich ein solches Gerät zulegen?
Alle, die regelmäßig schweißen und keine Zeit für Spielereien haben. Ob in der Werkstatt, auf dem Hof oder in der Garage. Man braucht keine zehn Jahre Erfahrung, um damit klarzukommen. Aber man merkt, dass sich jemand Gedanken gemacht hat.
Auch ambitionierte Einsteiger kommen gut klar. Die Lernkurve ist flach, aber die Leistung hoch. Eine Kombination, die nicht selbstverständlich ist.
Mein Ausblick
Wenn das Gerät weiterhin so zuverlässig bleibt, wird es mich noch lange begleiten. Ich plane schon das nächste Projekt. Eine Treppe für den Kellerabgang. Mit Handlauf. Aus Rohstahl. Roh, ehrlich, stabil.
Auch ein neues Carport steht auf der Liste. Das wird eine Herausforderung, aber ich bin sicher, das Gerät meistert auch das.
Noch ein Wort zum Schluss
Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Aber eine, die wächst. Mit jeder sauberen Naht, jedem gelungenen Projekt, jedem Mal, wenn ich es einschalte und es einfach funktioniert.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mal über ein Schweißgerät so schreiben würde. Aber wenn man merkt, dass Technik und Handwerk Hand in Hand gehen, dann will man das teilen.