Alu Schweißgerät Test

Warum ich mich für ein Alu Schweißgerät entschieden habe

Als ich vor ein paar Jahren angefangen habe, Aluminium zu schweißen, war mir nicht klar, worauf ich mich einlasse. Ich hatte vorher ausschließlich Stahl bearbeitet. Der Umstieg auf Aluminium war wie ein Sprung ins kalte Wasser. Ohne ein passendes Alu Schweißgerät kam ich nicht weit. Genau deshalb war diese Anschaffung entscheidend.

Die besten Alu Schweißgeräte

STAHLWERK AC/DC WIG 200 ST IGBT

Preis: 399,99 EUR
Typ: Kombi-Schweißgerät (WIG & MMA)
Ampere: 200 A
Eignung für Aluminium: ✅ Ja (AC-Modus vorhanden)

Vorteile:

  • AC/DC-WIG-Funktion – wichtig fürs Aluminiumschweißen

  • Gute Leistung für den Preis (200 A reichen für viele Anwendungen)

  • Moderne IGBT-Technologie: effizient und stabil

  • Integriertes MMA für E-Hand-Schweißen

  • Hochwertige Verarbeitung von STAHLWERK

  • 7 Jahre Garantie

Nachteile:

  • Kein MIG/MAG integriert

  • Kein Plasmaschneider

  • Für Einsteiger evtl. etwas techniklastig




STAHLWERK AC/DC WIG 200 Plasma ST

Preis: 549,99 EUR
Typ: 3-in-1: WIG + MMA + Plasma
Eignung für Aluminium: ✅ Ja (AC vorhanden)

Vorteile:

  • Alles in einem: Aluminium-WIG + E-Hand + Plasmaschneider

  • AC/DC-Schweißung – ideal für Aluminium

  • 200 A stark

  • Gutes Zubehör im Lieferumfang

  • 7 Jahre Garantie

Nachteile:

  • Höherer Preis

  • Etwas größer & schwerer


Mauk Multischweißgerät MMSG 200 A

Preis: 199,00 EUR
Typ: Multi-Schweißgerät
Eignung für Aluminium: ✅ Eingeschränkt (Details zur AC-Funktion fehlen)

Vorteile:

  • Vielseitig

  • Aluminium-Schweißfunktion angegeben

  • Günstig für Multifunktion

Nachteile:

  • Genaue Schweißmethoden unklar

  • Verfügbarkeit & Service eingeschränkt

  • Qualität teils schwankend laut Rezensionen


HITBOX 5-in-1 MIG 250 A

Preis: 274,99 EUR
Typ: MIG-Gas / MIG gasless / MMA / Lift-TIG
Eignung für Aluminium: ✅ Eingeschränkt (für MIG-Alu brauchts Schutzgas & Alu-Draht)

Vorteile:

  • 5-in-1 Schweißgerät mit vielen Funktionen

  • Hohe Leistung (250 A)

  • Lift-TIG und MIG für Alu mit optionalem Setup

  • Kompakt und vielseitig

Nachteile:

  • Kein AC – also kein WIG-Alu-Schweißen

  • Für MIG-Alu braucht man spezielles Zubehör (z. B. Teflonseele)


Stamos WIG AC/DC ENTRIX 200

Preis: 489,00 EUR
Typ: WIG AC/DC + MMA
Eignung für Aluminium: ✅ Ja

Vorteile:

  • Vollwertiges WIG AC/DC-Gerät

  • 200 A für alle Anwendungen ausreichend

  • Auch E-Hand möglich

  • Solide Verarbeitung

Nachteile:

  • Etwas teurer

  • Weniger Zubehör als STAHLWERK

Die besonderen Anforderungen beim Schweißen von Aluminium

Wärmeleitfähigkeit und Materialverhalten

Aluminium leitet Wärme anders als Stahl. Sehr schnell und in alle Richtungen. Das führt dazu, dass sich die Schmelzzone schnell vergrößert, wenn man nicht gezielt arbeitet. Mit einem üblichem Schutzgasgerät kommt man da nicht weit. Man braucht ein Gerät, das auf Wechselstrom umschalten kann.

Oxidschicht entfernen

Die natürliche Oxidschicht von Aluminium ist ein echtes Problem. Sie hat einen viel höheren Schmelzpunkt als das Grundmaterial selbst. Ohne ein Schweißgerät, das diese Oxidschicht mit Wechselstrom aufbricht, ist kaum eine saubere Naht möglich.

Welche Eigenschaften mir beim Alu Schweißgerät wichtig waren

Ich habe viele Modelle angeschaut. Dabei wurde schnell klar, worauf es wirklich ankommt.

Wechselstromfunktion (AC)

Diese Funktion war Pflicht. Ohne sie lässt sich Aluminium schlicht nicht kontrolliert verarbeiten. Besonders bei dünnen Blechen.

HF-Zündung

Eine gute Hochfrequenz-Zündung sorgt dafür, dass man ohne Kontakt starten kann. Das ist nicht nur angenehmer, sondern schont auch die Wolframelektrode. Gerade bei präzisen Arbeiten ein echter Vorteil.

Pulsfunktion

Diese Funktion erlaubt mir, die Hitze besser zu steuern. Gerade bei filigranen Schweißnähten verhindert das Materialverzug. Und ja, der Unterschied ist deutlich sichtbar.

Einstellmöglichkeiten

Ich wollte kein Gerät, das mir alles abnimmt. Ich wollte eines, das mir die Kontrolle lässt. Gasvorlauf, Nachlauf, Frequenz, Balance – alles musste individuell einstellbar sein.

Entscheidung für ein bestimmtes Modell

Am Ende fiel meine Wahl auf ein Gerät eines Herstellers, der auf Schweißtechnik spezialisiert ist. Keine Baumarktmarke. Ich brauchte etwas, das auch über Stunden zuverlässig arbeitet. Mein Modell kommt auf 200 Ampere Leistung und bietet eine digitale Steuerung. Der Preis war nicht niedrig, aber die Investition hat sich gelohnt.

Erste Erfahrungen in der Werkstatt

Ich erinnere mich noch gut an den ersten Test. Ein 3-mm-Blech, stumpf gestoßen. Schon beim ersten Versuch war klar: Das war eine andere Liga. Die Naht war glatt, das Schmelzbad stabil. Keine verbrannten Kanten mehr.

Materialstärken und Nahtbilder

Je dünner das Material, desto mehr macht sich die Präzision bemerkbar. Bei 1,5 mm Blech konnte ich problemlos durchziehen, ohne dass mir das Material davonschmolz. Selbst Kehlnähte an schwer zugänglichen Stellen wurden machbar.

Wartung und Langlebigkeit

Ich war erstaunt, wie wenig Wartung das Gerät benötigt. Ein Blick auf die Düse, Reinigung der Elektrode, das war’s im Grunde. Nach zwei Jahren im Einsatz hat sich keine Fehlfunktion gezeigt.

Vergleich mit Kombigeräten

Ich hatte auch Geräte im Blick, die sowohl MIG/MAG als auch WIG beherrschen. Doch beim Alu Schweißen zählt Präzision. Kombigeräte leisten da oft nur Mittelmaß. Wer ernsthaft mit Aluminium arbeiten will, sollte ein spezialisiertes Modell wählen.

Tipps aus meiner Praxis

Vorbereitung ist alles

Bevor ich überhaupt den Brenner in die Hand nehme, sorge ich für saubere Werkstücke. Mit Aceton reinige ich die Oberflächen. Die Oxidschicht kratze ich mit einer Edelstahlbürste ab, die nur für Aluminium verwendet wird.

Schutzkleidung nicht vergessen

Das Lichtbogen-Schweißen ist grell und heiß. Ich trage Handschuhe, eine passende Maske und eine Schürze. Gerade beim Alu-Schweißen ist die UV-Strahlung intensiver.

Saubere Stromführung

Ich achte darauf, dass Masseverbindung und Kabel nicht lose sind. Ein schlechter Kontakt ruiniert jede Schweißung.

Fazit nach mehreren Jahren

Ich bereue den Kauf des Alu Schweißgeräts keine Sekunde. Es hat meine Arbeit deutlich verbessert. Ohne ein passendes Gerät sind saubere Alu-Schweißnähte kaum machbar. Wer denkt, man könne hier mit einem Kompromiss arbeiten, irrt.

Worauf man beim Kauf achten sollte

  • Wechselstrom-Funktion

  • Pulssteuerung

  • Digitale Anzeige

  • HF-Zündung

  • Gute Ersatzteilversorgung

Ein Blick ins Datenblatt lohnt sich. Auch Rezensionen von Fachleuten helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Welche Fehler ich anfangs gemacht habe

Ich hatte zunächst versucht, mit einem einfachen Gleichstromgerät zu arbeiten. Das ging schief. Später war mein Gasfluss zu hoch eingestellt, was zu porösen Nähten führte. Man lernt.

Reparaturen und kreative Anwendungen

Ich habe mittlerweile Auspuffteile, Fahrradrahmen und sogar ein altes Boot repariert. Besonders spannend war ein Projekt, bei dem ich einen Aluminium-Kraftstofftank schweißte. Ohne mein Gerät hätte ich das nicht hinbekommen.

Wie ich heute vorgehe

  • Werkstück reinigen

  • Oxidschicht entfernen

  • Gerät konfigurieren

  • Probestück schweißen

  • Erst dann die finale Naht ziehen

Diese Routine spart mir Zeit und Nerven.

Lohnt sich ein teures Gerät?

Wenn man Aluminium wirklich gut verarbeiten will, ja. Ein Billiggerät ist keine Hilfe, sondern ein Risiko. Ich habe lieber einmal investiert, als mich dauerhaft zu ärgern.

Ausblick

Ich plane, mir in Zukunft noch eine Wasserkühlung zuzulegen. Gerade bei längeren Nähten wird das Gerät ziemlich warm. Die Option dafür bietet mein Modell bereits.

Schlusswort

Wenn du überlegst, selbst mit Aluminium zu arbeiten, dann spare nicht am falschen Ende. Ein gutes Gerät macht den Unterschied. Ich spreche da aus Erfahrung. Und wer einmal eine perfekte Alu-Naht gezogen hat, weiß, was ich meine.

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