Fülldraht Schweißgerät Test

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Fülldraht Schweißgerät: Meine Erfahrungen und worauf es wirklich ankommt

Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Fülldraht Schweißgerät. Es war kein High-End-Modell, sondern eher etwas für den Einstieg. Trotzdem hat es mir die Augen geöffnet, wie viel man mit einem einfachen Schweißgerät selbst erledigen kann. Die wichtigsten Lektionen habe ich aber nicht aus der Anleitung gelernt, sondern direkt in meiner Garage – durch Versuch, Irrtum und schmerzhaftes Lernen.

Die besten Fülldraht Schweißgeräte

🔧 1. STAHLWERK MIG MAG 160 M IGBT – 5-in-1 Kombigerät

Preis: ca. 159,99 €

Vorteile:

  • Vollsynergisch: Automatische Einstellung von Spannung und Drahtvorschub

  • 5-in-1-Funktion (MIG/MAG, FLUX, MMA, WIG Lift, Punkt-Schweißen)

  • 160 Ampere Leistung – solide Power für viele Einsatzbereiche

  • Kompakt und gut transportabel

  • Hochwertige Verarbeitung

Nachteile:

  • Nur 2-Rollenantrieb – für dickere Drähte oder industrielle Nutzung etwas schwächer

  • Schutzgasbetrieb nur mit optionaler Ausstattung

Ideal für: Fortgeschrittene Heimwerker mit vielseitigen Anforderungen


🔧 2. STAHLWERK Mini FLUX 120 ST

Preis: ca. 119,99 €

Vorteile:

  • Sehr kompakt & leicht – ideal für mobilen Einsatz

  • Synergischer Drahtvorschub – einfache Bedienung

  • Für Drahtdurchmesser 0,6 – 1,0 mm geeignet

  • Kein Gas erforderlich (FLUX)

  • Gute Einsteigerwahl

Nachteile:

  • Nur 120 A – begrenzte Materialstärken

  • Kein Display oder digitale Steuerung

  • Kein Elektroden- oder WIG-Schweißen

Ideal für: Einsteiger und kleinere Projekte


🔧 3. SSIMDER 140A MIG MMA – 2-in-1 Gerät

Preis: ca. 99,99 €

Vorteile:

  • Kombigerät: Fülldraht + Elektrodenschweißen (MMA)

  • Solide Leistung mit 140 A

  • Ohne Gas nutzbar (FLUX)

  • Sehr günstiger Preis

Nachteile:

  • Keine digitale Anzeige

  • Keine WIG-Funktion

  • Eher einfach verarbeitet

Ideal für: Sparfüchse, Anfänger, gelegentliche Nutzung


🔧 4. STAHLWERK FLUX 160 ST Digital

Preis: ca. 179,99 €

Vorteile:

  • Digitale Steuerung mit Display

  • Synergischer Drahtvorschub

  • 160 A Leistung

  • Lift-TIG und MMA-Funktion – vielseitig

  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Nachteile:

  • Kein klassisches MIG/MAG mit Schutzgas

  • Etwas teurer als andere Geräte der Klasse

Ideal für: Ambitionierte Heimwerker mit Anspruch auf Vielseitigkeit


🔧 5. STAHLWERK Mini FLUX 120 ST (Vollausstattung)

Preis: ca. 156,99 €

Vorteile:

  • Wie das normale Mini FLUX 120 ST, aber inkl. Zubehör

  • Alles dabei für sofortigen Start

  • Leicht, kompakt und benutzerfreundlich

Nachteile:

  • Begrenzte Leistung (120 A)

  • Keine Erweiterbarkeit (z. B. kein MMA oder WIG)

Ideal für: Einsteiger, die ein Komplettpaket suchen


🔧 6. WELDINGER ME 130 mini FLUX

Preis: ca. 149,99 €

Vorteile:

  • Mit 1 kg Fülldraht + Zubehör geliefert

  • Klein und leicht

  • Lift-WIG, MMA & Fülldraht möglich

  • Simples Bedienkonzept

Nachteile:

  • Etwas weniger robust als STAHLWERK

  • Kein Display

  • Nicht ideal für längere Schweißarbeiten

Ideal für: Gelegenheits-Schweißer, kleinere Reparaturen


🔧 8. STAHLWERK MIG MAG 200 ST IGBT

Preis: ca. 299,99 €

Vorteile:

  • Stärkstes Gerät in der Liste (200 A)

  • Unterstützt FLUX, MIG/MAG, MMA und WIG

  • Profi-Features wie 4-Takt-Modus, Hot Start etc.

  • Sehr stabil verarbeitet

Nachteile:

  • Höherer Preis

  • Relativ schwer

Ideal für: Fortgeschrittene bis Profis mit Bedarf an Power und Vielseitigkeit


🔧 9. FEIFANKE MIG135

Preis: ca. 109,99 €

Vorteile:

  • 3-in-1 Gerät (MIG/ARC/Lift-TIG)

  • Leicht und tragbar

  • Synergischer Modus

  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Nachteile:

  • Weniger bekanntes Fabrikat – Support evtl. eingeschränkt

  • Einfaches Zubehör

Ideal für: Budget-orientierte Nutzer, die trotzdem 3 Funktionen wollen


🔧 10. YESWELDER 135Amp MIG

Preis: ca. 109,99 €

Vorteile:

  • 3-in-1 Schweißgerät mit Lift-TIG & Stick

  • Ohne Gas nutzbar (FLUX)

  • Leicht und tragbar

  • Benutzerfreundlich

Nachteile:

  • Kein digitaler Bildschirm

  • Geringere Leistung für dickere Materialien

Ideal für: Anfänger und Hobbyanwender

Was ein Fülldraht Schweißgerät von anderen unterscheidet

Kein Gas, kein Problem?

Ein großer Vorteil: Man braucht kein Schutzgas. Das macht den Einstieg einfacher. Kein Flaschenwechsel, keine zusätzlichen Anschlüsse. Stattdessen steckt der Fülldraht das Schutzgas in Pulverform direkt in sich. Ideal für Arbeiten im Freien, wo Wind Schutzgas schnell verweht. Ich erinnere mich noch gut an einen windigen Frühlingstag, an dem ich draußen einen alten Anhänger repariert habe. Mit einem klassischen Schutzgasschweißgerät hätte ich keine Chance gehabt – der Wind hätte alles verweht. Das Fülldrahtgerät hingegen hat durchgezogen.

Für wen ist das Gerät geeignet?

Ich würde sagen: Für alle, die nicht direkt in die professionelle Ecke einsteigen wollen. Wer Möbelrahmen, Tore oder kleinere Reparaturen selbst umsetzt, wird damit klarkommen. Natürlich muss man üben – aber das muss man immer. Es ist wie beim Fahrradfahren: Anfangs wackelig, aber irgendwann läuft es. Für Anfänger bietet es eine Art Machbarkeitsgefühl. Dinge, die vorher unmöglich schienen, sind plötzlich machbar. Dieses Gefühl ist viel wert.

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Spritzer, Schlacke und Co.

Wenn du planst, besonders feine oder saubere Schweißnähte zu ziehen, stößt du schnell an Grenzen. Die Nähte sind nicht so sauber wie beim MIG/MAG-Schweißen mit Schutzgas. Auch die Schlacke muss regelmäßig entfernt werden. Aber wer sich darauf einstellt, kommt gut zurecht. Ich persönlich plane immer zusätzliche Zeit für das Nacharbeiten ein – das gehört einfach dazu.

Lärmbelastung und Geruch

Ein Aspekt, den ich anfangs unterschätzt habe: Das Gerät ist lauter als gedacht, und der Geruch beim Schweißen kann schnell unangenehm werden. Gerade in schlecht belüfteten Räumen rate ich zu Vorsicht. Ich habe mir angewöhnt, nur mit geöffnetem Garagentor zu arbeiten und trage inzwischen fast immer eine Atemschutzmaske. Das macht den Unterschied.

Wichtige Kriterien beim Kauf

Stromstärke und Einschaltdauer

Was nützt dir ein Schweißgerät, das nach zwei Minuten überhitzt? Die Einschaltdauer ist entscheidend. Achte auf Angaben wie „60 % bei 120 Ampere“. Das bedeutet: Bei 120 Ampere kannst du immerhin 6 Minuten durchgehend arbeiten, bevor eine Pause nötig ist. Für mich war das anfangs nur eine Zahl – bis ich bei einem längeren Projekt mitten im Schweißen unterbrechen musste, weil das Gerät heißgelaufen war. Danach habe ich verstanden, warum diese Werte entscheidend sind.

Drahtvorschub und Leistung

Ein konstanter Drahtvorschub ist Gold wert. Wenn das Gerät ruckelt oder ungleichmäßig arbeitet, wird das Ergebnis unsauber. Ich hatte einmal ein günstiges Modell, bei dem der Vorschubmotor immer wieder hängen blieb – keine schöne Erfahrung. Seitdem investiere ich lieber etwas mehr in Qualität.

Gewicht und Mobilität

Ein schweres Gerät kann einem schnell die Lust nehmen. Besonders wenn du öfter an verschiedenen Orten arbeitest. Ich persönlich schätze leichtere Modelle, die man auch mal ins Auto laden kann, ohne sich den Rücken zu ruinieren. Ein Tragegriff ist für mich mittlerweile ein Muss – kleine Details, große Wirkung.

Fehler, die du vermeiden solltest

Ohne Übung geht nichts

Ich war zu Beginn etwas übermütig. Ein paar YouTube-Videos und los geht’s? Denkste. Ohne Übung entstehen keine stabilen Schweißverbindungen. Und schön aussehen tun sie dann auch nicht. Ich habe ein altes Blech mal so sehr verhunzt, dass ich es nur noch entsorgen konnte. Seitdem: immer erst ein paar Testnähte auf einem Reststück.

Falscher Draht = falsches Ergebnis

Nicht jeder Draht passt zu jedem Gerät. Ich habe das auf die harte Tour gelernt, als ich mal zu einem minderwertigen Draht gegriffen habe. Das Ergebnis war frustrierend. Der Lichtbogen war instabil, die Naht voller Poren. Ich habe gelernt: lieber auf Qualität achten. Guter Draht ist die halbe Miete.

Schutzkleidung ist Pflicht

Klingt selbstverständlich – aber ich sehe immer wieder Leute, die ohne Handschuhe oder mit freiem Unterarm arbeiten. Die Strahlung beim Schweißen ist nicht zu unterschätzen. Einmal nicht aufgepasst und schon hat man einen Sonnenbrand – im Winter. Ich trage mittlerweile eine komplette Ausrüstung: Jacke aus schwer entflammbarem Material, Schweißhelm mit Automatikfilter und dicke Lederhandschuhe.

Praxisbeispiele aus meiner Werkstatt

Ein altes Fahrradgestell wieder flott gemacht

Ein Nachbar brachte mir mal ein altes Fahrrad mit gebrochenem Rahmen. Er wollte es wegwerfen. Ich habe es mir angesehen, das Fülldrahtgerät geholt und losgelegt. Natürlich war es kein Meisterwerk, aber das Fahrrad fährt heute noch. Wir haben es später sogar noch gemeinsam lackiert – ein schönes Projekt mit unerwartetem Ausgang.

Gartenzaun-Reparatur bei Wind und Wetter

Beim Reparieren eines alten Gartenzauns kam mir die Gasunabhängigkeit wirklich zugute. Es war windig, leichter Regen kam auf – mit einem normalen Gerät hätte ich einpacken müssen. So konnte ich die Reparatur durchziehen. Das war der Moment, in dem ich wusste: Dieses Gerät wird bleiben.

Ein Regal fürs Werkzeug gebaut

Nicht schön, aber stabil. Und das zählt. Für ein Schwerlastregal in der Werkstatt brauchte ich etwas, das Gewicht aushält. Rechteckrohr, ein paar Halterungen, zwei Nachmittage Arbeit. Jetzt steht’s bombenfest. Ich nutze es täglich – und jedes Mal freue ich mich ein bisschen, dass ich es selbst gebaut habe.

Auspuffrohr geschweißt – Learning by Doing

Einmal habe ich den Auspuff meines alten VW-Busses geschweißt. Kein Lehrbuch hätte mir das besser beibringen können als diese Stunde unter dem Auto. Die Naht war alles andere als schön, aber sie hat gehalten. Man wächst mit den Aufgaben.

Unterschiede zu anderen Schweißverfahren

Fülldraht vs. Elektrode

Beides funktioniert ohne externes Gas. Aber: Bei der Elektrode musst du ständig die Stäbe wechseln. Das entfällt beim Fülldraht. Außerdem ist der Lichtbogen einfacher zu kontrollieren, zumindest nach meiner Erfahrung. Für Einsteiger oft leichter.

MIG/MAG-Schweißen im Vergleich

Klar, mit Schutzgas erreichst du sauberere Nähte. Aber auch mehr Aufwand. Ich sehe das Fülldrahtgerät als unkomplizierte Lösung für den Hausgebrauch. Für Feinbleche oder Karosseriearbeiten würde ich dennoch ein MIG-Gerät bevorzugen. Wer häufiger Aluminium schweißen möchte, sollte ohnehin über andere Verfahren nachdenken.

Tipps für bessere Ergebnisse

Reinigung ist alles

Bevor du schweißt, sollte das Metall sauber sein. Rost, Farbe oder Ölreste machen die Verbindung schlechter. Ich gehe immer mit der Drahtbürste oder dem Winkelschleifer drüber. Das kostet wenige Minuten, spart aber viel Ärger.

Positionierung und Geduld

Eine stabile Haltung hilft dir, den Draht gleichmäßig zu führen. Ich stütze meinen Arm oft ab, um nicht zu wackeln. Lieber langsamer und sauber als hektisch und ungenau. Gerade bei dünnem Material zählt jeder Millimeter.

Mehrere Lagen vermeiden

Ich versuche, mit einer Lage auszukommen. Wenn man zu viele Lagen übereinander schweißt, entstehen oft Unsauberkeiten. Das sieht nicht nur schlecht aus, es kann auch zu Spannungsrissen führen. Also: lieber breiter ziehen und die Energie besser verteilen.

Schweißnaht nachbearbeiten

Die Arbeit endet nicht mit dem letzten Funken. Ich nutze regelmäßig den Winkelschleifer, um die Nähte zu glätten. Das verbessert nicht nur die Optik, sondern auch die Stabilität – vor allem bei tragenden Teilen.

Wartung und Pflege

Drahtführung regelmäßig prüfen

Ruckelt es beim Vorschub? Dann sitzt oft nur etwas Dreck in der Leitung. Ich reinige die Führung regelmäßig mit Druckluft. Auch die Rolle selbst sollte nicht verrostet sein. Eine saubere Führung bedeutet sauberes Arbeiten.

Kontaktspitzen wechseln

Sie nutzen sich ab – egal wie hochwertig sie sind. Ein Wechsel dauert zwei Minuten, macht aber einen riesigen Unterschied. Ich habe immer ein paar auf Vorrat. Spart Zeit und Nerven.

Gerät trocken lagern

Feuchtigkeit ist der Feind. Ich lagere mein Gerät in einem geschlossenen Schrank, geschützt vor Staub und Nässe. Und bevor es längere Zeit unbenutzt bleibt, entferne ich den Draht – sonst rostet er im Inneren.

Mein Fazit nach über 200 Stunden Schweißerfahrung

Ein solches Gerät ist kein Spielzeug. Aber auch keine Raketenwissenschaft. Wer die Grundlagen beachtet und sich Zeit nimmt, kann überraschend gute Ergebnisse erzielen. Für viele Anwendungen im Hobby- und Heimwerkerbereich reicht es vollkommen aus. Natürlich kommt man irgendwann an Grenzen – aber bis dahin ist der Weg sehr lehrreich.

Das Wichtigste: Es hat mir das Gefühl gegeben, selbst etwas schaffen zu können. Und das ist, was zählt. Ich würde es jederzeit wieder kaufen – mit dem Wissen von heute sogar ein besseres Modell. Aber der Weg dahin war es wert.

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